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Zinstage-Methode

Die Zinstage-Methode gibt z. B. an, nach welcher Methode bei Anleihen die Zinstage berechnet werden.

Normalerweise werden Anleihen nicht nur an den Zinsterminen, sondern das ganze Jahr über gehandelt. Um den korrekten Stückzinsanteil für Käufer und Verkäufer zu berechnen, muss man sich auf eine Berechnungsmethode einigen.

Die gewählte Zinstage-Methode hat auch Einfluss auf die Renditeberechnung. Generell gilt aber, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Methoden nur gering sind.

Neben den Zinstagen von Anleihen können auch Stückzinsen und Kontozinsen nach diesen Methoden berechnet werden.

Der Infront Portfolio Manager unterscheidet folgende Berechnungsmethoden:

MethodeBeschreibung

30/360

Bei dieser vereinfachten Methode wird das Jahr in 12 gleiche Monate zu je 30 Tagen aufgeteilt, unabhängig von der tatsächlichen Anzahl der Tage in einem Monat. Mit diesem "vereinfachten" Verfahren können Sie auch bequem "manuelle" Berechnungen mit dem Taschenrechner durchführen.

Der 31. eines Monats wird also auf den 30. gesetzt. Resttage werden subtrahiert. Sonderfall: Am Ende des Februars findet keine Anpassung statt, hier werden also 28 bzw. in Schaltjahren 29 Tage gerechnet. Das Jahr wird mit 360 Tagen gerechnet (Nenner, Divisor).

Formel:

D=(y2-y1)*360+(m2-m1)*30+(d2-d1)

wobei:
D = Anzahl Tage
y1 = Startjahr der Zinsperiode
y2 = Endjahr der Zinsperiode
m1 = Startmonat der Zinsperiode
m2 = Endmonat der Zinsperiode
d1 = Starttag der Zinsperiode
d2 = Endtag der Zinsperiode

Beispiel

1. April bis 1. Mai bei quartalsweiser Zinszahlung und einem Zinssatz p:

Stückzins = p*(30/360)

act/act (ISMA-251)

Entspricht dem bisherigen Wert act/act. Bei dieser Berechnungsmethode der International Securities Market Association werden die tatsächlich verstrichenen Tage gezählt. Das Jahr wird mit echten Tagen der Zinsperiode (mal die Anzahl der Zinsperioden pro Jahr) gerechnet.

Beispiel

1. April bis 1. Mai bei quartalsweiser Zinszahlung und einem Zinssatz p:

Stückzins = p*(30/91*4) = p*(30/364)

Legen Sie eine Anleihe manuell an, so wird diese Berechnungsmethode zunächst als Standard angenommen.

act/360

Bei dieser ebenfalls vereinfachten Methode werden zwar die Zinsen tagesgenau abgerechnet, das Jahr wird aber anschließend auf 360 Tage gerundet.

Beispiel

1. Mai bis 1. Juni bei quartalsweiser Zinszahlung und einem Zinssatz p:

Stückzins = p*(31/360)

act/365

Die tatsächlich verstrichenen Tage werden gezählt. Das Jahr wird mit 365 Tagen gerechnet.

Beispiel

1. April bis 1. Mai bei quartalsweiser Zinszahlung und einem Zinssatz p:

Stückzins = p*(30/365)

act/act (ISDA)

Gerechnet wird mit der Anzahl der tatsächlichen Jahrestage (Schaltjahr 366, normales Jahr 365). Fällt ein Geschäft in zwei Jahre, von denen ein Jahr ein Schaltjahr ist, wird die Zinsberechnung in zwei Teile geteilt.

Beispiel

1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020 bei jährlicher Zinszahlung und einem Zinssatz p:

Stückzins = p*(184/365)+p*(181/366)

act/act (AFB)

Die tatsächlich verstrichenen Tage werden gezählt. Um die Länge des zugrundeliegenden Jahres zu berechnen, wird vom Ende der Kalkulationsperiode ein Jahr zurück gerechnet.

Beispiel

Beispiel: 1. Juli 2019 bis 1. August 2019 bei jährlicher Zinszahlung und Zinssatz p:

Stückzins = p*(31/366)

flat

Hier werden keine gesonderten Stückzinsen für die Anleihe gezahlt. Im Falle von Kuponzahlungen ist der seit der letzten Kuponauszahlung aufgelaufene Anteil des Kupons im Kurswert der Anleihe enthalten.

n/a

Keine Berechnungsmethode hinterlegt.

Diese Methoden begegnen Ihnen an verschiedenen Stellen im Programm, so z. B. in den Stammdaten von Anleihen, im Anleihe-Rechner oder bei Kontozinsen, Stückzinsen oder Festgeld.

Lesen Sie zu Besonderheiten des Wertpapiertyps "Anleihe" auch den Abschnitt Anleihe-Stammdaten.


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