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Methode 2 (zwei Phasen pro Bewertungstag)

Wir teilen jeden Bewertungstag in zwei hypothetische Teile auf. Dabei nehmen wir an, dass im ersten Teil des Tages keine exogenen Bewegungen auftreten, wohl aber Kursveränderungen. Im zweiten Teil des Tages sei der Kurs aller Wertpapiere konstant (Close), aber alle Bewegungen des Tages finden in diesem Teil statt.

Die Rendite des ersten Teils basiert also auf Kursgewinnen des Altbestandes und die Rendite des zweiten Teils basiert auf Kursgewinn der Einlieferung.

Beispiel mit einem Wertpapier: Betrachte den Zeitraum von t1 bis t2. In t2 finde eine exogene Bewegung mit Wert E statt. Zwischen t1 und t2 können Bestandsveränderungen (Orders) stattfinden, jedoch keine exogenen Mittelbewegungen.

Bezeichnungen: Es sei b2 der Bestand zur Zeit t2 und b2* der Bestand zur Zeit t2 ohne Berücksichtigung der Bestandsänderungen, die am Tag t2 stattgefunden haben.

Weiter seien k1, k2 die Close-Kurse zur Zeit t1 respektive t2 und C2* der Kontostand (Cash) zur Zeit t2 ohne Berücksichtigung der Kontobewegungen am Tag t2 (aller Kontobewegungen, nicht nur der exogenen!).

W1,W2: Wert des Portfolios zur Zeit t1 respektive t2

K2: Der Betrag der am Tag t2 ausgeschütteten Kupons

Wir errechnen die Größe des Portfolios nach dem ersten Teil des Tages als

w1∶=b2*k2+b2*Z2+C2*+K2

und die Rendite der beiden Teile des Einlieferungstages als

sowie die Rendite des Gesamtintervalls als

R := (r1+1)(r2+1)-1

Eigenschaften:

  • Ist E = 0, so erhalten wir die normale Performance.
  • r2 ist die Rendite mit kumuliertem Eigenkapital, jedoch wird der Kursgewinn in r1 gegen den Depotwert W1 berechnet.
  • In r1 werden alle Orders des Tages t2 ignoriert, da aber jede nicht-exogene Order eine Buchung als Gegenstück hat, werden hier effektiv die in t2 georderten Stücke mit dem Orderkurs bewertet, während der Altbestand mit dem Tagesendkurs bewertet wird.
  • Die Kuponverrechnung findet statt, um die Berechnung konsistent mit der Attributionsrechnung zu lassen (dort werden Kupons in aktuellen Perioden im Wertpapiersegment verbucht).
  • Die Rendite aus Orders am Tag t2 wird gegen das durch die exogene Mittelbewegung modifizierte Grundkapital gerechnet.

Probleme:

  1. Für die Performance-Attribution greift diese Aufteilung bisher noch nicht, deshalb wird die Performance aus Ein- und Auslieferungen in den Segment-Performance-Charts (Segmentierung "Inhaber") erst einen Tag später ausgewiesen.
  2. Ist die exogene Bewegung bestandsändernd, kann es vorkommen, dass in r2 die Rendite einer Order eingeht, zu der im Grundkapital kein Bestand mehr vorhanden ist. Beispiel: Bestand zum Anfang von Tag t2: 0 Stück. Am Tag t2 finde ein Ankauf von 30 Stück und danach eine Auslieferung von 10 Stück statt. Hier wird angenommen, die Auslieferung findet vor dem Ankauf statt, was nicht wirklich plausibel ist.
  3. Da bei der Berechnung von r2 im Nenner die Summe aus Wert und exogener Mittelbewegung steht, kann es bei Auslieferungen vorkommen, dass w1+E in der Nähe von 0 liegt. Das macht die Methode ungeeignet für die Behandlung von Intraday-Effekten bei Auslieferungen.
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