Die Risikodisposition
Das Ziel der Risikodisposition ist es, das Gesamtrisiko als Anteil am Vermögen (genauer: dem Buchwert des Vermögens, siehe unten) zu begrenzen und diese Grenzen zu kontrollieren. Der Risikobeitrag, den jede verwaltete Position leistet, wird dabei durch das Verhältnis von einem gesetzten Limit zur Einstandsinvestition definiert. Das Limit gibt also das Verlustpotential an.
In einem Gesamtvermögen, das sich aus einem Liquiditätsanteil und verschiedenen Wertpapierpositionen zusammensetzt, müssen nicht notwendigerweise alle Positionen der Risikoüberwachung zugerechnet werden. Beispielsweise können Fonds oder Anleihen, die als sicher gelten, ausgenommen werden.
Für die Zwecke des Money-Managements sind solche Positionen ähnlich wie Liquidität zu betrachten. Auf der Wertpapierseite sind also die Positionen, die überwacht werden sollen, entsprechend zu markieren. Dies geschieht einfach, indem Sie für eine Position ein Limit vergeben, da das System alle Positionen berücksichtigt, für die ein Limit angelegt wurde.
Auf der Geldseite ist für das Money-Management der Anteil am Gesamtvermögen festzulegen, der unter der Risikoüberwachung steht (Feld "Risikoanteil am Vermögen"). Von diesem Betrag wird wiederum ein Anteil fixiert, der das maximale Gesamtrisiko für alle unter Kontrolle stehenden Investitionen ausmachen soll. In der Regel sollte dieser Anteil bei etwa 10 % liegen (Feld "Maximales Gesamtrisiko").
Das so gegebene Gesamtrisiko abzüglich der Risiken der schon eingegangenen Positionen gibt als verbleibendes Risiko den Spielraum an, innerhalb dessen neue Positionen aufgebaut bzw. bestehende Positionen ausgebaut werden können.
Wesentliche Beschränkung für eine Investition wird also nicht nur die Verfügbarkeit von liquiden Mitteln sein, sondern vor allem die Risikogrenze.
Der Buchwert
Beim Money-Management unterscheidet sich die Bewertung der Positionen von der normalen Vermögensübersicht. Der Buchwert einer Position ist der Wert, gegen den das ausgewiesene Risiko besteht. Dies bedeutet:
- Für Positionen, die außerhalb der Kontrolle liegen, ist der Buchwert der Kurswert (ähnlich Liquidität).
- Für Positionen, bei denen das Limit unterhalb des Einstandskurses liegt (d. h. Positionen mit positivem Risiko) ist der Buchwert der Einstandswert. Das Risiko einer Position wird also nicht durch Kursbewegungen verändert, sondern durch Stop-Anpassungen.
- Für risikolose Positionen ist der Buchwert der Wert der Position zum Stopkurs, d. h. der abgesicherte Wert der Position. Damit geht nur der abgesicherte Teil des Kurswertes (Kurs muss immer oberhalb vom Stop liegen) in den Buchwert ein und erzeugt neues Risikokapital.
Die Summe der Buchwerte und der Liquidität ergibt den Buchwert des Vermögens, gegen den alle Risikoanteile gemessen werden. Das heißt, ein Gesamtrisiko von 10% definiert sich als 10% vom Buchwert.
Der Kurswert des Vermögens kann sowohl unterhalb als auch oberhalb des Buchwerts liegen (etwa in der Größenordnung der gesetzten Limits).