Bollinger Bands
Typ
Trendfolger
Kurze Einführung
Bollinger Bands, benannt nach ihrem Erfinder John Bollinger, basieren auf einem GD, der um jeweils den gleichen Wert nach unten und oben versetzt wird. Im Bereich der Derivate wird dieser Indikator sehr häufig eingesetzt. Die Abkürzung lautet im Allgemeinen BB.
Aussage
Bollinger Bands versuchen, die Kurse mithilfe einer oberen und unteren Begrenzung einzufangen. Sie nutzen dazu ein Phänomen, das aus der Statistik gekannt ist. Die meisten Werte befinden sich immer in der Nähe des Mittelwerts, darum "streuen" einige Ausreißer nach oben und unten. Gauß hat dies mit seiner Normalverteilungsfunktion in eine mathematische Form gebracht.
Der Mittelwert wird durch einen GD dargestellt, um diesen GD wird eine Standardabweichung definiert. Die Standardabweichung nennt die durchschnittliche Abweichung von diesem Kurs. Das obere Bollinger Band ist der GD plus Standardabweichung, das untere Band der GD minus Standardabweichung. Wenn die Standardabweichung zunimmt, wird der Korridor zwischen den Bändern immer größer. Der Indikator reagiert damit auf eine zunehmende Volatilität (die nichts anderes ist als eine annualisierte Standardabweichung).
Je nach Interpretationsabsicht können sie den Korridor durch Multiplikation der Standardabweichung mit einem Faktor schmaler oder breiter machen.
Formel/Berechnung
Nachdem ein "Moving Average" (= Gleitender Durchschnitt) konstruiert wurde, gilt die folgende Formel:
oberes Band = MA + s
unteres Band = MA – s
wobei:
s = Standardabweichung zwischen Kurs und MA (Moving Average)
Interpretation
Durch ihren statistischen Hintergrund liefern die Bollinger Bands eigentlich nur ein Ergebnis. Sie begrenzen den Bereich, in dem sich ein bestimmter Prozentsatz von Kursen bewegt. Bei einfacher Standardabweichung sind es rund 70%, bei 2-facher Standardabweichung sind es rund 95% der Kurse. Weiterhin kann man davon ausgehen, dass die Kurse immer wieder am oberen bzw. unteren Rand anstoßen und sich dann in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Ein Handelssignal lässt sich aus dem Erreichen eines oberen oder unteren Bands nicht herleiten. Bollinger Bands werden meistens zusammen mit anderen Indikatoren eingesetzt, so z. B. mit dem MACD. Erreicht der Kurs ein Bollinger Band und divergiert die Entwicklung zwischen MACD und dem Basiskurs, so kann man davon ausgehen, dass der Kurs sich wieder in Richtung des anderen Bollinger Bands bewegt.
Standardeinstellung
- Basis: 20-Tage-GD
- Standardabweichung: 2-fach
Basishandelssysteme
- Bollinger Bands
Standardeinstellung für das BHS "Bollinger Bands" ist ein GD-Zeitraum von 20 (Tagen) und ein Bandfaktor von 200 %. Kaufsignale werden generiert, wenn der GD das untere Band von unten nach oben schneidet. Glattgestellt werden diese beim anschließenden Durchbrechen des oberen Bandes von unten nach oben. Verkaufssignale dagegen werden generiert, wenn das obere Band vom GD von oben nach unten durchbrochen wird. Glattgestellt werden diese beim anschließenden Durchbrechen des unteren Bandes von oben nach unten.